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Sonnenbrand und Hautkrebs

Wo Licht ist, da ist auch Schatten – das gilt insbesondere für den Einfluss der Sonne auf die menschliche Haut. Einerseits ist Sonnenlicht wichtig für unser Wohlbefinden und sorgt dafür, dass unsere Haut das lebenswichtige Vitamin D produzieren kann. Andererseits können die UV-Strahlen der Sonne unsere Haut aber auch schwer schädigen und verschiedene Arten  von Hautkrebs begünstigen.

Als Hautkrebs bezeichnet man ein breites Spektrum an verschiedenartigen Tumoren. Medizinisch unterscheidet man zwischen weißem Hautkrebs wozu das Basaliom, das Plattenepithelkarzinom und die aktinische Keratose zählen, und dem schwarzen Hautkrebs – dem malignen Melanom.

Erkennung im Frühstadium ist extrem wichtig

Keine andere Krebsart ist so gut sichtbar – eine Erkennung im Frühstadium ist daher meist möglich und verbessert die Heilungschancen dramatisch. Achten Sie auf Ihre Muttermale und Leberflecken – verändern diese ihre Größe oder Farbe, sollten Sie umgehend einen Hautarzt aussuchen!

Basaliom – weißer Hautkrebs

Das Basaliom ist der am häufigsten auftretende Hauttumor und sogar einer der häufigsten Tumoren des Menschen überhaupt. Durch sein Wachstum zerstört es leider auch Strukturen und Organe, die unter der Haut liegen. Ohne Therapie können Basaliome zur Seite und in die Tiefe weiterwachsen und dadurch bedrohlich werden. Erkennt man das Basaliom rechtzeitig, genügt aber ein kleinerer operativer Eingriff zur Entfernung. Zum Glück bildet ein Basaliom fast nie Metastasen aus, weshalb man es gut operativ entfernen kann.

Für seine Entstehung ist die  UV-Strahlendosis der Sonne im Laufe des Lebens verantwortlich. Das Basaliom ist typisch für Bevölkerungsguppen, die im Freien arbeiten, wie zum Beispiel Gärtner, Fischer und Landarbeiter. 95 % aller Basaliome sind die Folge von übermäßiger Sonnenbestrahlung: Unsere Haut „merkt“ sich jeden Sonnenbrand und addiert die im Laufe des Lebens einwirkenden UV Schäden. Sind zu viele Schäden vorhanden, funktioniert die Reparatur der Zellen nicht mehr  – dann kommt es zum Krebswachstum.

Meist entwickelt sich ein Basaliom an sonnenexponierten Stellen wie Nase oder Ohren und tritt vor allem im höheren Lebensalter auf.

Malignes Melanom – schwarzer Hautkrebs

Es ist die Giftschlange unter den Hautkrebsarten, weil es schon ab 1 mm Dicke in den ganzen Körper metastasieren kann. Das Melanom entwickelt sich aus den pigmentbildenden Zellen der Haut oder Schleimhaut, den so genannten Melanozyten. Als Ursachen gelten einerseits eine genetische Vorbelastung und andererseits eine starke UV Belastung mit wiederkehrenden Sonnenbränden insbesondere im Kindesalter.

Jedes dritte Melanom entwickelt sich aus einem Leberfleck, denen man daher besondere Aufmerksamkeit widmen sollte. Die Heilungschance ist bei früh erkannten, dünnen Geschwulsten sehr gut, nimmt aber mit Fortschreiten der Erkrankung rasch ab. Zum Glück ist dieser „echte“ Hautkrebs wesentlich seltener als das Basaliom. 

Interessanterweise tritt das maligne Melanom in den oben genannten freiluftarbeitenden Gruppen nicht häufiger auf als bei Menschen, die im Haus arbeiten. Häufiges Sonnenbaden erhöht das Risiko aber deutlich.

So macht sich Hautkrebs bemerkbar

Melanome verursachen anfangs keinerlei Beschwerden, können aber eines oder mehrere Merkmale aufweisen, die sie von gutartigen Muttermalen unterscheiden. Die ABCDE-Regel ist gute Methode, um Hautveränderungen als verdächtig zu identifizieren: 

A: Asymetrie: Das Muttermal verändert seine Form

B: Begrenzung: Das Muttermal ist scharf begrenzt oder weist  unregelmäßige Ausfransungen auf.

C: Color/Farbe: das Muttermal ist sehr dunkel oder verändert seine Farbe

D: Durchmesser: das Muttermal wird größer 

E: Erhabenheit: Abhebungen von der Haut oder Knötchenbildung sind verdächtig!

Sollte Sie Veränderungen bemerken, lassen sie Ihre Muttermale umgehend vom Hautarzt kontrollieren! 

Beim weißen Hautkrebs wächst ein Knötchen an der Haut, oft im Gesicht. In beiden Fällen kann es bluten und jucken. Für jede Art des Hautkrebs gilt: je früher er entdeckt wird, desto besser sind seine Heilungschancen.

Die positiven Seiten der Sonne

Trotz all der negativen Effekte der UV Strahlung, benötigen wir diese für die Bildung von Vitamin D in der Haut. Vitamin D spielt in vielen Vorgängen des Körpers eine wichtige Rolle und ist schon länger im Fokus der Wissenschaft. Wir Österreicher habe vor allem in den Wintermonaten meist einen zu niedrigen Vitamin  D Spiegel. Zu dieser Zeit treffen die UV-Strahlen der Sonne in einem für die Vitamin D Produktion zu flachen Einfallswinkel auf die Erde.

Als Faustregel gilt auch: Ist Ihr Schatten so lang wie Sie groß sind oder ist er gar länger, dann ist keine Vitamin-D-Bildung möglich. Ist Ihr Schatten hingegen kürzer, dann kann die Vitamin-D-Bildung angekurbelt werden. Und  Je heller Ihre Hautfarbe ist, umso schneller können Sie Vitamin D bilden. Je dunkler Ihr Hauttyp ist, umso länger dauert es, bis Sie dieselbe Menge an Vitamin D bilden können wie ein hellhäutiger Mensch.

Vitamin D kann man zum Glück sehr einfach substituieren. Im Winter ist allen Menschen die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten nahezulegen, da die Körperspeicher sich sonst bis zum Ende des Winters erschöpfen, was die Risiken für zahlreiche Krankheiten erhöht. Fragen sie diesbezüglich Ihren Arzt oder Apotheker! 

Die Dosis macht’s

Wie bei vielen Dingen im Leben gilt auch hier. „Die Dosis macht das Gift“. Wenn man regelmäßig kurz in die Sonne geht, überwiegen die positiven Effekte gegenüber den negativen. Sonnenbrand sollte man allerdings unbedingt vermeiden!

Tipps für einen optimalen Sonnenschutz:

  • Gehen Sie nie länger als 10 Minuten ungeschützt in die Sonne.
  • Meiden Sie die Mittagssonne zwischen 11.00 und 15.00 Uhr. Halten Sie sich zu dieser Zeit lieber im Schatten auf.
  • Verwenden Sie ein hochwertiges Sonnenschutzmittel mit UV-A- und UV-B-Filter und einem hohem Lichtschutzfaktor. 
  • Tragen Sie ausreichend Sonnencreme auf. Wiederholen Sie das Eincremen häufiger, weil durch Schwitzen, Baden oder Abtrocknen der Schutz verloren gehen kann. Mehrmaliges Eincremen verlängert aber nicht die Sonnenschutzzeit der Haut!
  • Tragen Sie eine Sonnenbrille mit UVA- und UVB-Filter und CE-Kennzeichen. Dies garantiert die Einhaltung europäischer Richtlinien für UV-Filter und Blendschutz.
  • Setzen Sie Kleinkinder niemals der direkten Sonne aus, da ihre Haut besonders empfindlich ist.
  • Bräunen Sie Ihre Haut nicht im Solarium vor. Jeder Solariumbesuch erhöht das Hautkrebsrisiko und führt zu vorzeitiger Hautalterung.

Wissenswertes