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Pneumokokken

Pneumokokken-Erkrankungen werden durch Bakterien aus der Familie der Streptokokken hervorgerufen. Sie sind weltweit verbreitet und werden von Mensch zu Mensch übertragen. Je nach Region der Welt und abhängig vom Alter sind verschiedene Pneumokokken-Stämme für unterschiedliche Krankheiten mit zum Teil lebensbedrohlichen Verläufen verantwortlich. So verursachen sie beispielsweise die Mehrzahl aller bakteriellen Lungenentzündungen.

Impfempfehlung

Ab einem Alter von 50 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) allen Erwachsenen Impfung gegen Pneumokokken: Zuerst die konjugierte 10-valente Pneumokokkenimpfung (PNC 13) und nach einem Jahr den 23-valenten Polysaccharidimpfstoff (PPV23). Eine Auffrischung ist nach individueller Prüfung nach 6 Jahren empfohlen. Die Impfung verringert das Risiko überhaupt zu erkranken oder schwere Komplikationen zu erleiden.

Ansteckung

Pneumokokken werden wie ein grippaler Infekt durch Tröpfcheninfektion übertragen – beispielsweise beim Husten oder Niesen. Die Bakterien finden sich im Nasen-Rachen-Raum vieler Menschen, ohne dass diese daran erkranken. Daher können sie auch von Gesunden weitergegeben werden.

Pneumokokken sind die häufigsten Erreger schwer verlaufender Infektionen durch Bakterien. Sie verursachen schwere Erkrankungen, wie Hirnhaut-, Lungen- oder Mittelohrentzündungen. Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind durch eine Infektion mit Pneumokokken gefährdet. weil deren Immunsystem allein noch nicht in der Lage ist, eine Pneumokokken-Infektion abzuwehren. Infektionen der oberen Atemwege, wie sie bei starken Erkältungen vorkommen, begünstigen eine Pneumokokken-Infektion. Deshalb ist das Risiko einer Ansteckung in der kalten Jahreszeit besonders hoch.

Krankheitsverlauf

Warum Pneumokokken bei manchen Menschen plötzlich Krankheiten auslösen und bei anderen nicht, ist nicht genau bekannt. Säuglinge und Kleinkinder sowie auch ältere Menschen erkranken häufiger an Pneumokokken. Denn mit zunehmendem Alter lassen die Abwehrkräfte des Körpers nach und chronische Krankheiten nehmen zu.

Bei den in Österreichisch zwischen 2001 und 2008 erkrankten Kindern, wurde eine Sterblichkeit von neun Prozent ermittelt, 28 Prozent der Überlebenden hatte auch sechs Monate nach der Erkrankung noch bleibende neurologische Schäden.

Pneumokokken-Erkrankungen können zwar mit Antibiotika behandelt werden. Allerdings nehmen Resistenzen zu, so dass die Medikamente schlechter anschlagen. Der Schutz durch Impfung wird daher immer wichtiger.

Die Impfung

  • Kinderimpfungen: Die Impfung gegen Pneumokokken ist für Kinder bis zum vollendeten 2. Lebensjahr im kostenfreien Impfprogramm enthalten und wird im 3., 5. und 12. (–14.) Lebensmonat verabreicht. Die Pneumokokken-Impfung für Säuglinge kann gleichzeitig mit der Sechsfach-Impfung (an verschiedenen Injektionsstellen) verabreicht werden.
  • Erwachsenenimpfung: Nach der Grundimmunisierung im Säuglings-/Kleinkindalter mit dem konjugierten Impfstoff sind bei Personen ohne erhöhtes Risiko bis zum vollendeten 50. Lebensjahr keine weiteren Auffrischungsimpfungen notwendig. Eine Impfung wird Erwachsenen ab dem 50. Lebensjahr empfohlen, da das Risiko für schwere Pneumokokken-Erkrankungen ab diesem Alter wieder deutlich ansteigt.
  • Darüber hinaus wird allen Personen mit erhöhtem gesundheitlichem Risiko aufgrund von bestimmten Vorerkrankungen oder mit beruflichem Risiko zu einer Impfung gegen Pneumokokke geraten.

Alle Impftermine der Pneumokokken-Impfung können zeitgleich mit anderen empfohlenen Impfungen wahrgenommen werden.

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Häufig kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. Ebenso können in den ersten drei Tagen nach der Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise Fieber, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Schwere Nebenwirkungen sind selten.

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