Skip to main content

Meningokokken Impfungen

Meningokokken kommen weltweit vor!

Verlauf:Beginnt mit den Zeichen eines grippalen Infekts, dann plötzlich einsetzende Kopf- und Nackenschmerzen, Erbrechen, Krämpfe, Bewusstlosigkeit
Prognose:Letalität ohne Behandlung ca. 50%, mit frühzeitiger Antibiotikagabe 5-10%.
Übertragung:Tröpfcheninfektion.
Therapie:Rechtzeitig Antibiotika.
Impfung:4-fach Konjugatimpfstoff (ACWY, vor allem im internationalen Reiseverkehr), für Europa zusätzlich Impfung mit dem Meningokokken-B-Impfstoff im Säuglingsalter.
Quelle: tropeninstitut.at

Die Inkubationszeit einer Meningokokkenerkrankung beträgt ein bis zehn Tage, meist weniger als vier Tage. Die Erkrankung kann innerhalb weniger Stunden aus vollster Gesundheit zum Tod führen.

Meningokokken kommen weltweit vor. Die größte Bedeutung für das Auftreten von Erkrankungen haben die Gruppen A, B, C, W135 und Y. In Österreich werden jährlich etwa 20 bis 100 Erkrankungsfälle (ca. 50  bis 74 Prozent durch Meningokokken der Gruppe B und zehn bis 30 Prozent durch Meningokokken der Gruppe C) registriert. Die Erkrankung tritt am häufigsten im ersten Lebensjahr und bei Jugendlichen auf.

Derzeit werden in Österreich nur wenige Einzelfälle von Infektionen mit Gruppe A, Y und W135 beobachtet. Klassische Hochrisikogebiete für Meningokokken A oder W135 sind Afrika und der Nahe Osten: in Afrika sind die Sahel-Zone, aber auch die ostafrikanische Seenplatte (z.B. Tansania) sowie Nordafrika betroffen. Auch im Nahen Osten und in Saudi-Arabien ist diese Erkrankung heimisch.

Eine Ansteckung kann zu einer Entzündung der Hirnhäute (Menigokokken-Meningitis) oder zu einer bakteriellen Blutvergiftung (Meningokokken-Sepsis) führen. In manchen Fällen treten beide Erkrankungen gleichzeitig auf. Eine Komplikation der Blutvergiftung durch Meningokokken ist der septische Schock, das sogenannten Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom, an dem ein Drittel der Betroffenen verstirbt.

Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Symptome häufig schwieriger zu deuten. Wenn ein Kind Fieber hat, schrill schreit, sehr unruhig oder auch auffallend teilnahmslos ist, die Nahrung verweigert und dabei eventuell erbricht oder Durchfall hat und empfindlich auf Berührungen reagiert, sollte sofort eine Arztpraxis oder das nächstgelegene Krankenhaus aufgesucht werden.


Meningokokken-Erkrankungen müssen stationär im Krankenhaus behandelt werden, da sie fast immer schwer verlaufen und häufig Komplikationen nach sich ziehen.
Die Sterberate bei Blutvergiftung durch Meningokokken liegt bei etwa 30 Prozent. Auch eine Sepsis und Meningitis gemeinsam können auftreten. Die Sterblichkeitsrate bei Meningokokken-Erkrankungen insgesamt lag in Österreich in den Jahren 2003–2017 zwischen fünf und 25 Prozent. In diesem Zeitraum sind 95 Personen (überwiegend Kinder und Jugendliche) an dieser Erkrankung verstorben. Bei den Überlebenden bleiben oft schwere Gesundheitsschäden, wie neurologische  und Entwicklungsstörungen, Hörverlust, der Verlust von Körperteilen, großflächige Narbenbildung oder chronische Schmerzen zurück. 

Impfungen:

Aktuell sind drei verschiedene Impfstoff-Typen verfügbar:

  • gegen Erreger der Serogruppe C,
  • gegen Erreger der Serogruppen A, C, W und Y
  • gegen Erreger der Serogruppe B.

Impfung gegen Meningokokken der Gruppe B

Kinder: Die seit Dezember 2013 erhältliche Impfung gegen Meningokokken B ist nicht im kostenfreien Impfprogramm enthalten. Aufgrund der epidemiologischen Situation ist zur Erreichung eines Schutzes gegen invasive Meningokokken B-Erkrankungen die Impfung für alle Kinder und Jugendliche möglichst früh ab dem vollendeten 2. Lebensmonat empfohlen.

Hinweis Wird die Impfung gemeinsam mit anderen Kinderimpfungen verabreicht (sechsfach, Pneumokokken- und Masern-Mumps-Röteln-Impfung), so kann es häufig zu Fieber kommen. Darum können bei Gabe mit anderen Kinderimpfstoffen vorbeugende fiebersenkende Maßnahmen in Erwägung gezogen werden.

Erwachsene: Die Impfung kann allen Erwachsenen empfohlen werden, die sich schützen wollen. Eine Indikation zur Impfung besteht bei erhöhtem Erkrankungsrisiko: bei Personen mit bestimmten Immundefekten (wie z.B. bei fehlender Milz), Personen mit engem Kontakt zu Meningokokken-B-Erkrankten (z.B. Haushaltskontaktpersonen) und Laborpersonal mit Kontakt zu Meningokokken-Isolaten.

Impfung gegen Meningokokken der Guppe C

Kinder: Die Impfung gegen Meningokokken der Gruppe C ist nicht im kostenfreien Impfprogramm enthalten. Für Kleinkinder und Kinder wird ab dem vollendeten 1. Lebensjahr bis zum vollendeten 10. Lebensjahr aufgrund der epidemiologischen Situation eine einmalige Verabreichung eines Impfstoffes gegen Meningokokken der Gruppe C (MEC-C) empfohlen.

Impfung gegen Meiningokokken der Gruppe A,C,W135 und Y (MEC-4)

Kinder: Die einmalige Impfung mit einem Vierfach-Meningokokken-Impfstoff ist für Schulkinder vom vollendeten 10. Lebensjahr bis zum vollendeten 13. Lebensjahr im kostenfreien Impfprogramm enthalten. MEC-4 zur Grundimmunisierung im Kleinkindalter wird aufgrund der derzeitigen epidemiologischen Situation in Österreich nicht empfohlen. 

Erwachsene: Erwachsenen (Risikopersonen, Reiseimpfung) wird die konjugierte Vierfach-Impfung einmalig empfohlen. 

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Häufig kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr vorübergehend zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen oder sich verhärten kann. Ebenso können in den ersten Tagen nach einer Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise Fieber, Kopfschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl, Reizbarkeit (bei Säuglingen und Kleinkindern), Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen oder Durchfall, Müdigkeit, Muskel- oder Gelenkschmerzen und Schmerzen in Armen oder Beinen auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regeln nach 1 bis 3 Tagen wieder ab.

Impfen