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Von Viren ans Bett gefesselt

Influenza im Anmarsch!

Erkältungen und Grippe gehören zum Winter wie Ferien und Urlaub zum Sommer. Regelmäßig in den kalten Monaten von Dezember bis März zirkulieren bei uns verschiedenste Erkältungsviren und aber auch Influenza Viren – die Auslöser der echten Grippe!

Es kursieren verschiedenste Typen von Influenza Viren. Influenza C Viren sind aber relativ selten. Influenza B befällt nur Menschen -vorzugsweise Kinder und Jugendliche .Am häufigsten und gefährlichsten ist der Influenza A Virus: Er ist auf der ganzen Welt bei Menschen und Tieren verbreitet  (Schweinegrippe!) und ändert sich und seine Oberfläche ständig, was es schwierig macht sich gegen ihn zu schützen.

Die Grippeimpfung ist eine vorbeugende Maßnahme zur Verhinderung der echten Influenza. Sie zielt aber nicht auf grippale Infekte ab!
Bereits ab Oktober kann man sich jedes Jahr impfen lassen, der Impfschutz ist dann nach zwei bis drei Wochen voll ausgeprägt und hält vier bis sechs Monate an.

Man unterscheidet zwischen trivalenten  und tetravalenten Impfstoffen. Die trivalenten Impfstoffe enthalten drei Influenza Stämme, von denen man annimmt, dass sie im kommenden Winter Hauptauslöser für die echte Grippe sein werden. Im tetravalenten Impfstoffe ist noch ein zusätzlicher Influenza B Stamm enthalten, was die  Chancen der Wirksamkeit noch weiter erhöht.  Es  braucht allerdings ein Quäntchen Glück um die Haupterreger im Impfstoff zu treffen. Gewissheit hat man erst mit dem ersten Aufflackern der Grippewelle und dem Untersuchen der ersten Influenza Proben. Bei gesunden jungen Menschen verhindert die Impfung bei ca.  90 Prozent eine Erkrankung – vorausgesetzt der Impfstamm stimmt mit dem in der Saison auftretenden Wildvirus überein. Für Menschen ab 65 Jhren existiert ein spezieller Impfstoff, der eine erhöhte Immunantwort der älteren Bevölkerung bewirkt.

Bei älteren Menschen  liegt die Effektivität der Impfung leider nur noch 30 bis 40 %

Es kann auch vorkommen, dass ein Grippe Geimpfter trotzdem erkrankt. Normalerweise sind dann aber die Symptome weniger ausgeprägt, und die Impfung verhindert einen schweren Verlauf sowie die wichtigsten Komplikationen. Denn eine Grippe macht uns auch anfälliger für Bakterien und somit für Sekundärinfektionen wie Lungenentzündung, Komplikationen des Herzens, Mittelohr und Muskeln.

Influenza wird durch Tröpfcheninfektion übertragen: Viren können leider bis zu mehreren Stunden außerhalb des Körpers überleben, bei niedrigen Temperaturen sogar noch länger. Berühren wir also mit unseren Händen Gegenstände auf denen sich virushaltiges Sekret befindet (zB. Türgriffe), und greifen uns dann selbst an die Nase – ist eine Infektion möglich.

In 80 %  der Fälle verläuft Influenza nur wie eine leichte Erkältung. Bei den übrigen 20 Prozent kommt es zu einem schweren Verlauf: Die Symptome treten plötzlich, meist 1 bis 2 Tage nach der Ansteckung auf.  Der Patient hat hohes Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen, ein starkes Krankheitsgefühl, bohrende Kopfschmerzen und Halsschmerzen. Ungefähr eine Woche dauert eine „komplikationslose“ echte Grippe und solange ist der Patient auch ansteckend für seine Umwelt. Auch wenn das Fieber und die Symptome dann abgeklungen sind, kann  sich der Betroffenen nach einer Grippe noch  längere Zeit müde und abgeschlagen fühlen.

Eine Impfung wird  vor allem für Personen ab dem vollendeten 50. Lebensjahr, für Personen mit chronischen Erkrankungen und  für Schwangere und Kinder empfohlen. Die Impfung selbst kann weder Influenza noch andere Erkrankung auslösen. Es können aber Nebenwirkungen wie lokale Rötungen, Schwellung oder Schmerz auftreten. Nach wenigen Tagen sollten diese aber wieder verschwunden sein. Wegen der hohen Mutationsrate des Virus ist eine Impfung jedes Jahr erneut empfohlen. 

Hat der Grippevirus einen menschlichen Körper einmal in Beschlag genommen hilft nur noch körperliche Schonung, Bettruhe und Symptome bekämpfen. Antibiotika sind bei Influenza (und auch bei grippalen Infekten) nicht sinnvoll, da sie nur Bakterien bekämpfen und nicht den Influenzavirus.

Es existieren allerdings virushemmende Medikamente, die helfen können eine Vermehrung der Viren im Körper einzudämmen, sofern man sie in den ersten 48 Stunden der Erkrankung einnimmt. Wenn Sie den Verdacht haben an einer echten Influenza erkrankt zu sein, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen!
Zur Vorbeugung hilft in Grippezeiten eine gute Händehygiene, ein funktionierendes Immunsystem, ausreichende Vitamin D Zufuhr, eine intakte Darmflora und ausreichend Schlaf.

Eine Grippe kann man immer wieder bekommen. 

Die Sterblichkeit schwankt extrem von Jahr zu Jahr und liegt  in  Österreich bei etwa 1000 Todesfällen im Jahr. Überall wo große Menschenansammlungen  sind, besteht in Grippezeiten ein erhöhtes Ansteckungs- und Infektionsrisiko.

Risikogruppen wie alte Menschen, Kranke und Babys sind besonders gefährdet, weil jeder Nichtgeimpfte eine Gefahr für sie darstellt. Für einen älteren Menschen, der durch Grippe ans Bett gefesselt ist bedeutet jeder inaktive Tag bis zu 5 % Muskelmasseverlust. Ihr Schutz ist nur indirekt über die Umgebung gewährleistet.

In der südlichen Hemisphäre kursieren die aktuellen Influenzaviren bereits von April bis September bis sie  ab November dann auch in unseren Breiten aktiv werden. Laut Experten steht uns heuer wieder ein besonders intensives Grippejahr bevor:  Australien – dem Vorboten für Europa –  verzeichnet man einen besonders hefigen Grippeausbruch mit dem H3N2 Erreger – der schon in der Vergangenheit für massive Grippewellen verantwortlich war und besonders die ältere Generation betrifft.  Daher sollten auch sie sich überlegen sich gegen Influenza impfen lassen – eine andere Option  zum Schutz gegen den  Virusexistiert nicht!

Wissenswertes

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