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Surrende Quälgeister

nur lästig oder sogar gefährlich?

Ob Biene, Wespe, Mücke oder Bremse – im Sommer sind massenhaft stechende Insekten unterwegs, die einem den gemütlichen Nachmittag oder den lauen Sommerabend gehörig vermiesen können.

Die unangenehmen Reaktionen auf das Gift  oder den Speichel der Insekten reichen von einem leichten Jucken an der Einstichstelle  über Schwellungen und Rötungen  bis hin zu ausgeprägten Entzündungen. Viele Menschen reagieren zunehmend sensibel auf Allergene der Insektengifte. Manche Insekten oder Zecken tragen zudem Viren und Bakterien in sich, die sich beim Biss oder Stich übertragen.

Stechmücken brauchen Blut

Bei Steckmücken stechen nur die Weibchen, weil sie das Blut zur Fortpflanzung brauchen. Ihre Opfer finden sie über das Kohlendioxid in der Atemluft und über den Körpergeruch. Vor allem die Fettsäuren im Schweiß scheinen begehrte Lockstoffe zu sein.

In südlichen Ländern können Stechmücken teils gefährliche Krankheitserreger übertragen – wobei nicht jede Mücke alle Erreger übertragen kann. Beispielsweise wird das Denguefieber von Tigermücken übertragen, die Malariaerreger aber nur von Arten aus der Gattung der Anopheles Mücke. Wichtig ist es daher für exotische Länder nicht nur die entsprechenden Schutzimpfungen zu  beachten sondern sich mit Hilfe von sogenannten Repellentien möglichst vor Insektenstichen zu schützen.

Bienen-, Wespen- und Hornissengift enthält Toxine

Gelangen diese beim Stich ins Gewebe des Opfers, kann es zu  Hautrötungen, zu Quaddelbildung und Juckreiz kommen. Während der Stachel der Biene beim Stich gemeinsam mit der Giftblase herausgerissen wird und die Biene anschließend stirbt, können  Wespen und Hornissen öfter zustechen.  Wespen und Hornissen injizieren allerdings nur etwa ein Zehntel der Giftmenge einer Biene  und ihr Stich ist somit gewöhnlich weniger schmerzhaft.

Auch weibliche Hummeln können stechen

Hummeln sind äußerst friedliche Tiere und haben nur einen schwach ausgebildeten Stechapparat. Fühlen sie sich bedroht, geben sie eindeutige Warnungen ab bevor sie zustechen oder beißen.

Beim Menschen zwickt der Biss nur geringfügig, jedoch kann die Reaktion auf den Stich durch das eingespritzte Gift sehr schmerzhaft sein. Der Stachel einer Hummel hat aber keine Widerhaken und bleibt deshalb nicht, wie der einer Honigbiene, stecken.

Schnelle Reaktion

Was tun wenn man gestochen wurde? Bei Bienenstichen sollte man zunächst mit einer Pinzette den Stechapparat entfernen, damit kein weiteres Gift in die Einstichstelle gerät. Wespen, Bienen und Hummeln übertragen keine Krankheiten, die größte Gefahr ist daher eine überschießende allergische Reaktion – bis hin zum anaphylaktischen Schock. Wird also der Mund nach einem Stich pelzig oder tritt Atemnot auf, unbedingt den Notarzt rufen! Für Allergiker ist es wichtig immer Ihren Notfall Pen bei sich zu tragen.

Hitze zerstört Insektengift

Erwärmt man die Einstichstelle kurzfristig auf ca. 50 Grad, so werden die Proteine des Insektengifts zerstört und die Histaminausschüttung wird reduziert. Dafür gibt es eigene Thermo-Geräte, die man in der Apotheke erwerben kann. –Auch ein Tropfen heißes Wachs oder ein heißer Löffel kann Abhilfe schaffen. Für eine optimale Wirkung muss die Hitzebehandlung aber möglichst rasch nach dem Stich stattfinden. Bei starkem Juckreiz  und Schwellung empfiehlt es sich ein Antihistaminikum in Form von Gel , Salbe oder Spray aufzutragen.

Vorsorge mit Repellentien

Das Wort Repellentien leiten sich von dem lateinischen „repellere“ = vertreiben ab. Im Gegensatz zu Insektiziden töten sie Mücken und Zecken also nicht ab, sondern überdecken den Eigengeruch des Menschen mit abschreckenden Gerüchen um Insekten abzuwehren. Damit Repellentien optimal wirken können sollten einige Anwendungshinweise beachtet werde:

  • Das Produkt muss auf alle unbedeckten Körperstellen aufgetragen werden.
  • Wenn zusätzlich ein Sonnenschutzmittel verwendet wird, muss dieses zuerst aufgetragen werden  – das Repellent danach mit etwas Zeitabstand.
  • Für die Anwendung bei Kindern und Schwangeren sind die jeweiligen Produktangaben zu beachten.
  • Sprays dürfen nicht direkt ins Gesicht gesprüht werden und den Sprühnebel sollte man nicht einatmen.
  • Die Anwendung muss nach einigen Stunden wiederholt werden,  da der Wirkstoff nach und nach verdampft und die Wirkung nachlässt.

Die Anwendung von Teelichtern, Kupfermünzen „Mückenapps“ oder die Anpflanzung von Tomaten oder Basilikum zur Insektenabwehr lässt leider zu wünschen übrig.

Wissenswertes