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Ohrenschmerzen

Unser Ohr ist ein hochkomplexes Sinnesorgan, welches neben dem Hören auch noch für unseren Gleichgewichtssinn zuständig ist. Unterschiedlichste Einflüsse können unangenehme Schmerzen bei Jung und Alt auslösen.

Die Ohrmuschel und das Ohrläppchen bilden mit dem äußeren Gehörgang das Außenohr, das durch eine feine Membran –  das Trommelfell –  vom Mittel und Innenohr getrennt ist. Entzündet sich dieser äußere Gehörgang, so spricht man von einer Otitis externa.  Die  häufigsten Erreger einer solchen Gehörgangsentzündung sind das Bakterium Pseudomonas aeruginosa und Staphylokokken.

Staphylokokken findet man in der normalen Hautflora des Menschen. Über kleinste Verletzungen können die Keime in die Haut eindringen und eine Entzündung hervorrufen.

Das Pseudomonas Bakterium dagegen ist ein Nasskeim, den man häufig in Schwimmbädern antrifft. Es lässt sich mit Vorliebe auf der vom Wasser aufgeweichten Gehörgangshaut nieder. In diesem feuchtwarmen Milieu findet es ideale Wachstumsbedingen und kann so schon nach kurzer Zeit eine Infektion hervorrufen, die umgangssprachlich auch als Bade-Otitis oder Schwimm-Otitis bezeichnet wird.

Hinter dem Trommelfell befindet sich ein  kompliziertes Gangsystem mit kleinen Knöchelchen, sensorischen Zellen und Nerven.

Bei Verkühlungen oder grippalen Infekten können Erreger über den Verbindungsgang zwischen dem Nasen-Rachen-Raum und dem Mittelohr – der sogenannten Eustachische Röhre –  zu den Ohren aufsteigen. Dort angekommen können sie eine Mittelohrentzündung – Otitis media –  auslösen, die auch mit Flüssigkeitsansammlung einhergeht. Entzündungssekret und Eiter können durch die aufgrund der Erkältung angeschwollenen Eustachische Röhre aber nicht gut abfließen, es steigt der Druck und somit entstehen Schmerzen. Eine Otitis media geht oft auch mit Fieber, Ohrenschmerzen und einer Hörverminderung einher.

Schmerzen auch ohne Entzündung

Neben der Gehörgangsentzündung und der Mittelohrentzündung gibt es noch viele andere Ursachen für Ohrenschmerzen. Mangelnder Druckausgleich – zum Beispiel beim Fliegen, Zahn- oder Kieferprobleme (bereits im Säuglingsalter wenn die Backenzähne durchbrechen), ein Ohrenschmalzpfropfen oder auch Verletzungen etwa durch Wattestäbchen können ebenso massive Ohrenschmerzen auslösen  wie ein Schlag, ein Sturz oder ein Fremdkörper im Gehörgang.

Ohrenschmerzen –  vor allem bei Kindern –  sind meistens ein Fall für den Arzt! Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Erkrankung.  Bei einer Otitis media werden in erster Linie schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente verabreicht. Abschwellende Nasentropfen sorgen dafür, dass die Eustachische Röhre wieder belüftet wird und entzündliches Sekret abfließen kann. Antibiotika sind nicht immer notwendig und im Falle einer viralen Infektion auch nicht sinnvoll oder erfolgversprechend.

Manch einer empfindet Wärmekissen oder die Bestrahlung mit einer Rotlichtlampe als lindernd. Ohrentropfen sollten nur auf Anordnung des Arztes und bei intaktem Trommelfell verabreicht werden. Ein altes Hausmittel ist der Zwiebel – Ohrenwickel. Die Zwiebeln werden fein gehackt und in die Baumwoll-Socke gefüllt. Danach werden sie mit dem Nudelholz noch weiter zerquetscht und eventuell noch leicht erwärmt. Dieser Umschlag wird dann auf das betroffene Ohr gelegt und fixiert. Das Kind kann sich mit dem Wickel auch auf eine  Wärmeflasche legen. Die Wärme entspannt und sorgt gleichzeitig für das Verdampfen der Zwiebelöle. 

Wissenswertes