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Karpaltunnelsyndrom

wenn der Platz knapp wird

Ein Engpassyndrom der Nerven („Nervenkompressionssyndrom“) entsteht aufgrund einer Beeinträchtigung eines peripheren Nervs an bestimmten Engstellen im Körper. Das häufigste und bekannteste Nervenkompressionssyndrom ist das Karpaltunnelsyndrom (KTS), welches durch die Beeinträchtigung des Nervus medianus im Handflächenbereich des Handgelenks entsteht.

Als Ursachen kommen verschiedenste Faktoren in Frage: ein Karpaltunnelsyndrom kann posttraumatisch – also nach einem Unfall – entstehen, oder es kann durch Tumore und gutartige raumfordernde Veränderungen hervorgerufen werden. Manchmal entsteht es aber auch ohne erkennbare äußere Ursache. Allerdings spielen dabei begünstigende Faktoren wie Diabetes mellitus oder Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises eine entscheidende Rolle. 

Es kribbelt in den Fingern

Zu den typischen Symptomen gehören Schmerzen (vor allem nachts), Einschlaf- und/oder Kribbelphänomene, Gefühlsstörungen und bei längerem Bestehen der Nervenkompression auch Schwäche und Verlust der motorischen Funktion.

Die Diagnostik erfolgt einerseits durch eine klinische Untersuchung des Patienten, andererseits durch objektivierbare Untersuchungsmethoden wie Röntgen, Magnetresonanztomographie, Ultraschall, elektrophysiologische Untersuchungen wie zB. Nervenleitgeschwindigkeit oder durch eine spezielle sensible Methode  zur Überprüfung des Gefühls an der Hand – dem Semmes Weinstein Monofilamente Test.

Wurde ein KTS diagnostiziert, versucht man es zuerst mit physikalischen Therapien oder einer Nachtlagerungsschiene in den Griff zu bekommen. Bewirkt diese Behandlung nach drei Monaten keine Besserung oder liegt sogar eine Verschlechterung der Nervenfunkton vor, dann ist eine Operation angezeigt. Dabei wird der betroffene Nerv von einengenden Strukturen befreit. Die Operation kann oftmals in Lokalanästhesie durchgeführt werden.

Um zu verhindern dass der Nerv im Operationsgebiet mit der Umgebung verklebt und danach erst mühevoll wieder mobilisiert werden muss, wird bereits am ersten Tag nach der Operation mit leichten Bewegungsübungen begonnen. Dennoch sollte die Operationswunde mit einem Watteverband geschützt und die Hand insgesamt geschont werden. 

Eine sofortige Erholung des betroffenen Nervs ist selten.

Meist sind Wochen, manchmal auch Monate erforderlich, bis sich die Nervenfunktion langsam wieder normalisiert. Diese Wiedererholung kann durch spezielle Trainingsmaßnahmen durch einen Ergotherapeuten unterstützt werden.

Die Behandlung der Operationsnarbe nach der Nahtentfernung erfolgt durch Massage mit Bepanthensalbe oder Hiruduoidsalbe. Sechs Wochen nach der Operation kann mit einer Ringelblumensalbe oder einer speziellen Narbensalbe massiert werden, um eine weiche, „schöne“ Narbe zu bilden. Gerne beraten wir Sie diesbezüglich in der Apotheke.

Wissenswertes

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