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Hanf!

Heilpflanze oder Rauschdroge?

Hanf ist eine jahrtausendalte Nutz- und Zierpflanze die in vielen Teilen der Erde seit jeher als Heilmittel eingesetzt wird. Aufgrund seiner  festen Fasern wurde er zur Herstellung von Kleidung verwendet, und noch bevor Papier aus Holz hergestellt werden konnte, war Hanf der wichtigste Rohstoff für die Papierproduktion. Bis zur Entwicklung von Aspirin im Jahr 1898 war Hanf sogar das meist verkaufte Arzneimittel in Europa. In den 1960er Jahren wurde Hanf verboten und seine Blüten und Fruchtstände fallen seither unter das Suchtmittelgesetz.

Doch jetzt der Reihe nach:  Die lateinische Bezeichnung der Hanfpflanze lautet Cannabis. Die krautige Pflanze ist einjährig und es gibt mehreren Unterarten,  die bis zu 7 m hoch werden können. Das markanteste Merkmal sind die handförmig gezahnten Blätter. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Die weiblichen Pflanzen haben mehr Blätter und spezielle Drüsenhaare. Aus diesen wird ein klebriges Harz abgesondert.  Aus den Fasern der Stängel können Seile hergestellt werde, die Samen liefern wertvolles Speiseöl und die Blüten haben berauschende Wirkung, was leider häufig zu Missbrauch führt  –  doch dazu später.

Die medizinischen Wirkstoffe in der  Cannabispflanze heißen Cannabinoide.   Hanf enthält 113 Phytocannabinoide, von denen 2 eine in besonders hoher Konzentration vorkommen und wissenschaftlich erforscht werden: CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol)

CBD kommt vor allem im Harz von Cannabispflanzen vor –  besonders hoch ist die Konzentration in Industriehanfsorten. CBD hat keine berauschende Wirkung sondern reguliert auf komplexe Art und Weise verschiedenste Funktionen im Körper wie zB Stressreaktionen, Erholung, Angst und Schmerz. Es bewirkt eine Anpassung des Muskeltonus und hat entzündungshemmende Wirkung.

CBD unterliegt nicht dem Suchtgiftgesetz und kann legal erworben werden. Es wird in Form von Tropfen, Öl, Kapseln, Saft, Zäpfchen oder E-Zigaretten hergestellt. In Österreich kann man CBD Produkte in speziellen Hanfshops, online und natürlich in Apotheken erwerben.  Der Vorteil der Apothekenware ist, dass nur sie in GMP (good manufacturing practice) Qualität hergestellt  wird.  Hier kann der Kunde sicher gehen, dass die Dosierung hundertprozentig stimmt und alle Chargen auf Identität und Reinheit geprüft werden.

Auf medizinischem Gebiet wird CBD in der Therapie von Epilepise, bei Autoimmunerkrankungen wie zB. Morbus Crohn, bei Angststörungen sowie Schizophrenie bei Kindern eingesetzt.

CBD bewirkt kein „high“ Gefühl

THC – auch unter seiner international gültigen Bezeichnung Dronabinol bekannt –  kommt in großen Mengen im medizinischen Cannabis  (=Marihuana) vor. Es ist im Harz der Blätter, in den Blüten und den Fruchtstängeln zu finden. TCH wirkt auf die Psyche und mach „high“: es wirkt stimmungsaufhellend, hemmt Erbrechen und Übelkeit, fördert den Appetit und bekämpft Schmerzen. In höherer Dosierung kann es aber auch Angstzustände auslösen.
Medizinisch wird es bei Multipler Sklerose, Morbus Parkinson, chronischem Schmerzsyndrom oder Appetitmangel eingesetzt.

THC unterliegt in Österreich dem Suchtgiftgesetz und ist streng verschreibungspflichtig

Neben seinem medizinischen Einsatzgebiet ist Cannabis leider auch wegen seiner berauschenden Wirkung weit verbreitet:

Traditionelles Haschisch ist das gepresste Harz der Hanfpflanze und weist einen höheren CBD Anteil auf als Marihuana. Das Harz wird geraucht oder in Fett gelöst und zur Zubereitung von THC-haltiger Speisen verwendet. 

Unter Marihuana– umgangssprachlich auch Gras, Ganja oder weed genannt – versteht man  die getrockneten unbefruchteten weiblichen Blütenstände (mit oder ohne anhängender Blätter).  Sie werden geraucht oder verdampft.

Die akuten Wirkungen von Haschisch oder Marihuana können je nach Person, Wirkstoffanteil, momentaner körperlicher und psychischer Verfassung oder Erfahrung mit der Droge sehr unterschiedlich sein.
In Österreich fällt beides unter die Kategorie „ Droge“ und ist somit ist die Erzeugung, der Besitz, der Erwerb und die Weitergabe von Haschisch oder Marihuana illegal. Es kursieren immer wieder Gerüchte, dass der Konsum straffrei ist. Doch ein Konsum ohne Besitz ist nicht möglich und der Besitz ist verboten!

Ganz legal hingegen sind Hanfpflanzen – solange sie nicht zu Blüte gebracht werden.

Wissenswertes

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