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Gesund Essen von Anfang an

Österreichische Beikostempfehlung

In den ersten Lebensmonaten ist ein Baby mit Stillen bzw. Säuglingsanfangsnahrung (PRE- Nahrung) bestens versorgt. Etwa um den 6. Lebensmonat reicht Muttermilch alleine aber nicht mehr aus, um den Energie- und Nährstoffbedarf des Säuglings zu decken. Auch der Eisenbedarf kann mit Muttermilch alleine nicht abgedeckt werden.
Es ist an der Zeit, das Baby schrittweise an Beikost zu gewöhnen. Der Beginn der Beikostgabe sollte zwischen der 17. Und 26. Lebenswoche des Babys liegen.
Traditionell startet die Beikost in Österreich mit Karotten oder Gemüsebrei. Nach dem Motto andere Ländern – andere Sitten, kommen von Land zu Land durchaus unterschiedliche Mahlzeiten auf Babys ersten Teller. Beachten Eltern ein paar Basics, gibt es aber kein Besser oder Schlechter , sondern nur ein Anders.

Kuhmilch als Calcium und Vitamin B12 Quelle

Sie können Kuhmilch ab ca. der 23. Lebenswoche für die Zubereitung eines Milch-Getreide-Breis verwenden. Eine Menge von 100 bis 200 ml Kuhmilch /Tag sollten im ersten Lebensjahr aber nicht überschritten werden! Inhaltsstoffe der Kuhmilch wie Calcium und Casein können die Eisenaufnahme hemmen. Deshalb soll Kuhmilch nicht gemeinsam mit einer Fleischmahlzeit gegeben werden. Kuhmilch eignet sich im gesamten ersten Lebensjahr nicht als Ersatz für Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrung.
Auch Topfen und Käse sind wegen ihres sehr hohen Eiweißgehalts im ersten Lebensjahr ungeeignet.

Eier – ja, aber mit Maß

Hühnereier sind eine gute Quelle für hochwertiges Eiweiß und Zink und können – entgegen bisheriger Empfehlungen – bereits im ersten Lebensjahr als Beikost gegeben werden, wenn sie gut erhitzt werden (70 – 80 °C über zehn Minuten).

Nüsse/Erdnüsse – ja, aber nur fein vermahlen

Ganze Stücke von Nüssen und Erdnüssen sind im Säuglings- und
Kleinkindalter aufgrund der Gefahr des ungewollten Inhalierens und der Erstickungsgefahr
zu vermeiden. Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von Nüssen und Erdnüssen im ersten Lebensjahr das Risiko für Allergien aber nicht erhöht.

Fett – hochwertige Öle bevorzugen

Hochwertige Öle sind für die Entwicklung Ihres Kindes wichtig. Fügen Sie daher der Beikost geringe Mengen an pflanzlichen Bio-Ölen (1 -2 Teelöffel pro 100 g Brei) zu:
Lein-, Raps-, Walnuss-, Soja-, Weizenkeim- und Olivenöl eignen sich am besten. Bei Fertigbreien achten Sie darauf, ob Öl als Zutat bereits enthalten ist. In diesem Fall müssen Sie keine zusätzlichen Öle verabreichen.

Allergien und Unverträglichkeiten

Bestimmte Lebensmittel, wie Fisch oder Ei, galten bisher im Hinblick auf die Allergieentwicklung als kritische Nahrungsmittel. Neueste Erkenntnisse der Wissenschaft zeigen aber, dass sich durch den Kontakt kleiner Mengen vieler verschiedener Nahrungsmittel der Körper besser darauf einstellt und damit auch sogar einer Allergie vorgebeugt werden kann. Es gilt also für alle gestillten und nicht gestillten Kinder, mit oder ohne genetischer Vorbelastung: keine Verbote oder Einschränkungen!

Glutenhaltiges Getreide – auf die Menge kommt es an!

Eltern dürfen entspannen: es können auch kleine Mengen von glutenhaltigem Getreide (Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Dinkel, Grünkern und Kamut) gegeben werden. Der Kontakt mit diesem Eiweißbaustein zwischen Anfang des 5. und 7. Monats wird sogar
empfohlen!

Für die Beikost geeignete Lebensmittel

• Nährstoffreiche Lebensmittel: Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, etc.), Getreide, Fleisch, Fisch
• Eisenreiche Lebensmittel: Fleisch (Rind, Kalb, Schwein), Getreide (Vollkornmehl, Flocken) und Hülsenfrüchte in Kombination mit Vitamin C-reichen Lebensmitteln
• Zinkreiche Lebensmittel: Fleisch (Rind, Kalb, Schwein), Getreide (Vollkornmehl, Flocken), Hühnerei (Eigelb)

Für die Beikost nicht geeignete Lebensmittel

• Honig: Achtung, Honig könnte bestimmte Sporen enthalten, die vom kindlichen Darm noch nicht bekämpft werden können. Somit kann Honig sogar gefährlich werden und
ist erst nach Vollendung des ersten Lebensjahres empfohlen
• Speisen, die rohe Eier, rohen Fisch oder rohes Fleisch enthalten
• Salz und salzhaltige Lebensmittel (Knabbergebäck etc.)
• Verarbeitete Fleischwaren (Schinken, Speck, Wurst etc.)
• Fettreduzierte Lebensmittel
• Scharfe Gewürze wie Pfeffer und Chili
• Zucker, zuckerhaltige Lebensmittel (Süßigkeiten etc.) und Getränke
• Limonaden
• Kaffee, koffeinhaltige Tees und koffeinhaltige Limonaden
• Alkohol
• Kleine Lebensmittel wie Nüsse, Samen, Körner, Beeren und Hülsenfrüchte in unverarbeiteter Form,
• Kaugummi
• Fisch mit Gräten
• Lebensmittel mit der Kennzeichnung: „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen.

Getränke

Spätestens wenn das Kind zur Familienkost übergeht, also etwa ab dem 10. Monat, braucht es zusätzliche Getränke. Bieten Sie dem Säugling Flüssigkeit an, er soll selbst entscheiden wie viel er trinken möchte. Wasser ist ideal, zuckerhaltige Getränke sollten Sie meiden.

Link zur österreichischen Beikostempfehlung: https://www.ages.at/themen/ernaehrung/richtig-essen-von-anfang-an/

Andere Länder – andere Sitten

In den USA gibt’s zu Beginn Breie aus Grünkohl, Spinat, Avocado und Birne

Die Türkei startet die Beikost mit selbstgemachtem Joghurt

Französische Eltern füttern Gemüsebrühe als Beikost – so übt das Baby schmecken ohne zeitgleich schlucken lernen zu müssen

Japan punktet traditionell mit Okayu – einem Rei –Wasser-Brei, der nach und nach mit Sojabohnen Algen und Tofu angereichert wird

In Nigeria erhalten die Babys kurz nach der Geburt Kräutertee und im Alter von zwei Monaten einen Maisbrei. Mit sechs bis neun Monaten werden sie zusätzlich mit vorgekautem Yams gefüttert.

Die Inuit in Kanada stillen mindestens sechs Monate ausschließlich. Die traditionelle erste Beikost ist von den Eltern vorgekauter Fisch.

Familie

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