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Flohschleuder ade!

Würmer, Flöhe und Zecken bei Hund und Katz  gelten als lästig, aber harmlos, doch können sie durchaus auch zum Gesundheitsrisiko für den Menschen werden!

Die meisten Wurmarten befallen Haustiere, indem die  Vierbeiner beim Schnuppern oder Fressen Wurmeier oder Wurmlarven aufnehmen.

Bei uns spielen vor allem Spul-, Haken- und Bandwürmer eine Rolle:
Geringe Befallsraten werden ohne Krankheitsanzeichen toleriert, erst bei massivem Befall können typische Symptome auftreten: stumpfes Fell, Erbrechen, Durchfall, starker Juckreiz im Analbereich, Dunkelfärbung der Exkremente, geschwächtes Immunsystem. Im schlimmsten Fall können Infektionen mit bestimmten Wurmarten sogar zum Tod des Wirtstieres führen.

Gut zu wissen ist, dass die Larven des  Bandwurms vom häufig vorkommenden Katzenfloh übertragen werden. Hund und Katz verschlucken gelegentlich bei der Fellpflege einen Floh und infizieren sich auf diesem Weg mit Bandwürmern. Daher beim Entwurmen auch an Flohbefall denken!
Eine regelmäßige Entwurmung (alle drei Monate) verhindert das Erkrankungsrisiko für Haustiere und die weitere Verbreitung der Parasiten. Die Medikamente gegen Wurmbefall werden vom Tierarzt verordnet oder der Tierhalter erhält sie direkt in der Praxis.

Der häufig auftretende Madenwurmbefall v.a. bei Kindern hat übrigens mit Haustieren nichts zu tun. Die Übertragung der Eier erfolgt hier durch orale Aufnahme oder Einatmen mit anschießendem Verschlucken.

Flöhe – immer am Sprung

Flöhe haben im Frühjahr und Sommer ihre Hochsaison, können aber auch das ganze Jahr aktiv sein, weil sie in gut geheizten Häusern optimale Bedingungen vorfinden. Der Katzenfloh ist die bei Hunden und Katzen am häufigsten  vorkommende Art. Diese kleinen Insekten haben eine enorme Sprungkraft und können  bis zu einem halben Meter weit hüpfen. Sie verteilen sich schnell über den ganzen Tierkörper und  saugen mit ihrem Stechrüssel Blut aus dem Wirt. Einen Großteil des Blutes scheidet der Floh unverdaut wieder aus  und liefert damit den indirekten Nachweis  zum Flohbefall des Vierbeiners: Kämmt man das Fell des Tieres mit einem Flohkamm aus und fängt Staub und Krümmel mit einem feuchten Taschentuch auf, so färbt sich das Tuch bei Zerreiben der Partikel rotbraun. In diesem Fall heißt es: Entflohen!

Der Flohbiss löste unangenehmen Juckreiz aus. Oft sind Kratzen, Beknabbern und Unruhe die ersten Anzeichen eines Befalls. Bei starkem Befall des Tieres kann  es passieren dass die Flöhe auch auf den Menschen „ausweichen“ – und sich vor allem an den Beinen „bedienen“.

Flöhe vermehren sich rasant: Ein Weibchen legt bis zu 50 Eier am Tag. Diese verteilen sich mit dem Tier in der Umgebung: Polstermöbel, Teppiche usw. Aus den Floheiern entwickeln sich nach einigen Tagen Larven, die sich an dunklen Stellen in der Wohnung und der Umwelt verstecken. Die Larven bilden einen Kokon aus, in dem sie geschützt als Puppe längere Zeit überleben können. Bei idealen Bedingungen schlüpfen sie, und als Floh suchen sie erneut einen Wirt auf.

Die Wohnung kann also schnell komplett mit Flöhen, Eiern und Larven kontaminiert werden. Der erwachsene Floh macht hierbei nur etwa 5 % des Befalls aus, 95 % sind Eier, Larven und Puppen. Anders gesagt kommen auf einen Floh, den man sieht, 19 Flohstadien, die in der Wohnung leben. 
Deshalb ist es wichtig nicht nur das Tier sondern auch die Umgebung zu behandeln. Gründliches Absaugen reduziert die Flohentwicklungsstadien.

Zecken können nicht springen

Von den weltweit ca. 800 Zeckenarten sind hierzulande vor allem drei Arten aktiv: der gemeine  Holzbock, die Auwaldzecke und die braune Hundezecke.  Ein weitverbreiteter Irrglaube besagt, dass die Zecke auf Bäumen wartet und dann ihre Opfer im Vorbeigehen anspringt. In Wahrheit springen Zecken nicht – sie warten auf Gräsern, Sträuchern und im Unterholz darauf dass sie abgestreift werden und haken sich dann mit ihren Beinen  fest. Weil die Zecke  beim Biss in die Haut gleichzeitig  ein betäubendes Sekret spritzt, bleib der Zeckenbiss meist unbemerkt. Die kleinen Parasiten können also nur durch regelmäßiges Absuchen bemerkt werden. 

5-10 Tage saugt sich das den Spinnentieren zugehörige  Insekt an, bevor es  wieder abfällt. Bis dahin kann es gefährliche Krankheiten wie zum Beispiel FSME oder Borreliose übertragen. 
Das FSME- Virus befindet sich im Speichel der Zecke und geht sofort nach dem Biss in die Wunde über. Auch ein rasches Entfernen der Zecke schützt hier nicht vor einer FSME –Infektion.
Im Unterschied dazu werden die Borreliose Erreger erst nach 6 bis 48 Stunden übertragen, weswegen hier ein rasches Herausziehen der Zecke die sicherste Möglichkeit ist, das Tier vor eine Borreliose  zu schützen.

Wissenswertes

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